Alte Kornmühle in Ramsbeck

    Eisenbahnentwicklung: Rheinisch – westfälischer Raum

Es gab Bestrebungen für den Bau einer Eisenbahnlinie in Westfalen seit 1828. Der preußische Finanzminister von Motz machte den Vorschlag, durch eine Eisenbahn von Minden nach Lippstadt die Weser mit der schiffbaren Lippe zu verbinden und somit den gesamten Handelsverkehr zwischen Bremen und Süddeutschland durch preußisches Gebiet zu leiten.
Friedrich Harkort regte dann 1831 den Bau einer Bahn von Minden nach Lippstadt an und wurde dabei durch den 3. Westfälischen Landtag unterstützt. Die Regierung in Berlin zeigte allerdings für diese Pläne kein Interesse, weil die Vertreter des Militärs noch keinen Wert auf Eisenbahnen legten. Aber auch die Postverwaltung war dagegen, weil sie um ihr Monopol fürchtete.
1832 billigte der Westfälische Landtag den Vorschlag zum Bau einer Eisenbahn zur Verbindung von Weser und Rhein. Geplant war eine Linienführung von Minden über Bielefeld – Gütersloh – Wiedenbrück – Lippstadt – Soest – Werl – Unna – Hagen – Barmen – Elberfeld nach Düsseldorf.

Für das obere Sauerland war Lippstadt als Anschlussbahnhof vorgesehen.

Diese Vorstellungen über das Eisenbahnprojekt sind im Bereich des oberen Sauerlandes nicht mit ungeteiltem Beifall aufgenommen worden. Die Stadt Brilon mit einer Entfernung von 45 km nach Lippstadt stand diesem Plan ablehnend gegenüber. Es wurde befürchtet, dass der schon geringe Handels- und Reiseverkehr sich den Gegenden zuwenden würde, die an die Eisenbahn angeschlossen wären. Es ist verständlich, dass sich im Raum Brilon keine Aktionäre für das Eisenbahnprojekt fanden.

Da die Anlage einer Eisenbahnstrecke durch die Mittelgebirgslandschaft des Sauerlandes hohe Baukosten bei zunächst niedriger Rendite erwarten ließ, hatte dieses Projekt wenig Aussicht auf Verwirklichung in absehbarer Zeit.
Nach langjährigen Verhandlungen um die Streckenführung und die Finanzierung wurde am 18.05.1843 die Genehmigung zum Bau einer Eisenbahn von Minden nach Köln erteilt. Die Streckenführung war von Minden über Bielefeld – Hamm – Dortmund – Essen – Duisburg – Düsseldorf nach Köln-Deutz. Sie hieß in Zukunft „Köln-Mindener-Eisenbahn“.