Einrichtungen im Bahnhof: Fahrkartenausgabe, Paketannahme
Der Raum für die Ausgabe von Fahrkarten war mit mehreren Personen gleichzeitig besetzt. Für jedes Ziel wurden die entsprechenden Zug-Fahrkarten verkauft. Daneben gab es die Bahnsteigkarten, die nur das Betreten des streng abgeteilten Bahnsteigbereiches gestatteten.
Vor dem Betreten der Gleisanlagen erfolgte eine Kontrolle und Kennzeichnung der Karten. Hierfür war über viele Jahre hinweg Karl Busch aus Bestwig zuständig, an den sich noch viele erinnern.
Rechts vom Fahrkartenschalter gab es eine Annahmestelle für den Paketdienst der Bahn.
Nach Schließung der Fahrkartenausgabe 2000 werden die Fahrkarten durch das Reisebüro Hegener in Bestwig verkauft

Die ersten Fahrkarten, die bei den Eröffnungsfeierlichkeiten der Ludwigsbahn von Nürnberg nach Fürth herausgegeben wurden, hatten täglich wechselnde Farben. Dachte man bereits an das Schwarzfahren? Auf jeder Fahrkarte war die Abfahrzeit des Zuges, für den die Fahrkarte galt, vermerkt. Auch war die Wagennummer eingetragen. Die Fahrkarten wurden bis zum Jahre 1905 auf Vorrat gedruckt.


In der Fahrkartenausgabe im Bahnhof Bestwig konnten auch Fahrkarten für durchgehende Züge nach Köln, Berlin und Leipzig gekauft werden.
Weiterhin hielt auch der internationale D-Zug Amsterdam – Bad Wildungen mit Kurswagen nach Winterberg in Bestwig.
Dadurch wurde der Großraum Amsterdam mit dem Ruhrgebiet und den Ferienzentren des Sauerlandes verbunden.
Warum Bad Wildungen als An- und Abfahrpunkt?
Bad Wildungen war bereits ab 1900 ein Heilbad von europäischem Rang und Preußisches Staatsbad. Hohe Gäste, wie Angehörige von Adelshäusern sowie Vertreter des Geldadels konnten mit der Bahn anreisen.
Bekannt war das Kurhotel „Quisisana, vormals „Villa Schreiber“, heute Göbels Hotel „Quellenhof“.