Bau der Bahnstrecke von Velmede nach Bestwig

Eine der beim Bahnbau beschäftigten Personen war der Tiefbauingenieur August Macke, der Vater des berühmten Malers August Macke.
Am 01.07.1872 fanden gleichzeitig die Einweihung der neuen Bahnstrecke bis Bestwig und das Velmeder Schützenfest statt.
In der Zeit des Streckenbaus lernte Macke Florentine Adolph aus Velmede kennen, die er dann heiratete. Sie bekamen in Meschede ihren Sohn August und zogen später nach Köln. Die Eltern, die beiden Töchter und der kleine August besuchten immer wieder ihre Verwandten in Velmede.
Es waren umfangreiche Erdbewegungen erforderlich. Das Erdmaterial für den Bahndamm und die weiteren Bahnflächen waren durch Bodenaustausch zu schaffen. Und alles geschah in Handarbeit und mit Pferdefuhrwerken. Deshalb war man darauf bedacht, möglichst kurze Wege zu haben.
In Bestwig wurde der Hang südlich der Bundesstraße abgegraben. Siehe hier z.B. das Areal hinter dem Möbelmarkt sowie die Häuserfront bis zur Einmündung der Heringhauser Straße. So wurde gleichzeitig Platz für die Verlegung der Straße Richtung Süden und den Bau der Häuser gegenüber dem Bahnhof geschaffen.

Die Arbeiten für den Bahnbau wurden durch die Bergisch-Märkische Eisenbahngesellschaft ausgeschrieben. Dabei wurden Arbeiten für mehrere Streckenabschnitte zusammengefasst.
Hieraus geht auch hervor, dass in etwa zeitgleich die Arbeiten auf der gesamten Oberen Ruhrtalbahn ausgeschrieben und durchgeführt wurden.
Dass der Bahnhof bereits bei der Eröffnung der Bahnstrecke von Meschede nach Bestwig bestand, ergibt sich u.a. aus der Ausschreibung vom 14.06.1872.

